Das thurgauische »Zeichen der Erinnerung« findet seine Vollendung im fortdauernden Gespräch.
Im Vermittlungsraum in Münsterlingen laden Tisch und Stühle zum Innehalten ein. Es liegen Stifte und Papier bereit, damit man seine eigenen Gedanken aufschreiben und vor Ort einwerfen kann.
Nach sorgfältiger Sichtung durch Karolin Bräg und das Staatsarchiv Thurgau werden sie auf dieser Website veröffentlicht. Je nach Wunsch mit oder ohne namentliche Erwähnung.
- Wer war zuständig in der Verwaltung, wer waren die zuständigen Ärzte, wie sind ihre Namen? Wann wurden sie zivil- oder strafrechtlich zur Verantwortung gezogen? Wurden Sie?
07.07.2024 - Ein nicht Betroffener:
Gib mir Zeit, um zu verstehen, was passiert ist. In bin nicht schuld, es war vor meiner Zeit. Hätte ich es verhindern können, wenn ich in dieser Zeit gewesen wäre? Nein, ich glaube nicht. Darum bin ich mitschuldig.
Gib mir Zeit, damit es mir bewusst wird.
Ich bitte um Vergebung. Sitze hilflos hier, nichts kann ich tun, ausser auf Vergebung hoffen, Mitgefühl, Trauer und Machtlosigkeit erkennen. Martin
06.07.2024 - Die Nazis hätten es nicht besser können. Pfui Kuhn.
22.05.2024 - Gott ist die Liebe, die hat mir geholfen. Die 10 Gebote von Moses gelten immer noch. Liebe = Leben.
03.05.2024 - Gott bewahre uns! So etwas darf nie wieder geschehen! Amen
22.03.2024 - Psychiatrie: Wurmfortsatz der Nationalsozialisten. Heilen und Pflegen: Folter. Psychopharmaka: Heimtückisches Nervengift.
23.02.2024 - Das schmutzigste Geschäft in diesem Kanton: Heil- und Pflegeanstalt. Würdelos und brachial. Psychiatrie: Forschung am lebenden Menschen, Geld und Gift. Pathologie: Forschung am toten Menschen. Seelenmörder.
19.01.2024 - Das Leiden von damals hat hier einen Ort gefunden, an dem das Erinnern möglich wird.
8.12.2023 - Wunderbar gestaltetes »Zeichen der Erinnerung«. Gut, dass die Stimmen gehört werden und nicht alles stumm und verdrängt bleibt/blieb. Hoffentlich hören das viele Menschen.
8.12.2023 - Wenn einem jungen Menschen die Wurzeln gestohlen werden – wie soll er dann später stark werden?
10.11.2023 - Ich wollte meine Gedanken aufschreiben!! Aber ich finde keine Worte für all das Elend, das die Menschen erleiden mussten – von Menschen? Nur Tränen!!
10.11.2023 - Die haben es den Nazis mit T4-Aktion abgeschaut. Pfui Teufel.
10.11.2023 - Wie sieht es bei all den Kriegen in der heutigen Zeit aus? Schauen wir da hin? Was kann man da umsetzen von all den Erfahrungen?
28.10.2023 - »Mit wem hätte ich reden können?« Mein Leben hat diesen Satz noch nie erfordert, ich durfte mich entwickeln, mich äussern, meinen Interessen und Fähigkeiten Taten folgen lassen. Es berührt mich besonders, dass in meiner unmittelbaren Umgebung Menschen Unrecht getan wurde – leider, ohne dass ich es zeitnah erfahren habe. Es war für eigentlich auch unvorstellbar, mit Mitmenschen derart empathielos umzugehen. Wir alle sind in dem Sinne mitverantwortlich für das Geschehen – und für eine komplett andere Wahrnehmung unserer Mitmenschen in alle Zukunft.
28.10.2023 - Meiner Mutter haben sie die Kinder genommen, dann die Freiheit und mit den Medikamenten die Lebensfreude. Später durfte sie noch ein bisschen für eine kurze Zeit das verbleibende Leben leben, aber die vergangene Zeit konnten wir ihr nicht zurückgeben. Ich hatte nicht eine so schlechte Zeit. Aber die Bindung zu den Eltern litt stark darunter. Auch zu den Geschwistern. Der Musikvortrag an der Einweihungsfeier widerspiegelt den Vorgang sehr treffend.
Helmut Itel, 28.10.2023 - Vergesst uns nicht... Wir brauchen eure Liebe... auf immer und ewig...
28.10.2023 - Der grösste Fehler wäre es, wenn wir jetzt »keine Worte« finden würden.
28.10.2023 - Die heutige Einweihungsfeier hat mich sehr berührt. Die Stimme der Betroffenen muss unbedingt weiterhin gehört werden. Gut, dass ein Zeichen der Erinnerung geschaffen wurde!
28.10.2023